Saturday, September 14, 2024

Lunch at Lohninger in Frankfurt/ Main in Germany (September 10, 2024 - 48th Wedding Anniversary)


Annette and I had lunch at Lohninger in Frankfurt to celebrate our 48th Wedding Anniversary. Annette had made a reservation at Lohninger, owned and run by Chef Mario Lohninger and his parents. Christian Brau, 3 Michelin stars, arguably the best chef in Germany at the moment, writes a regular column in the daily paper "Welt". Recently, he devoted an entire column to Mario Lohninger, under the heading "One of the Best Chefs in the Country, but also a Sloppy Talent".

When Annette and I had lunch at Lohninger, he was not in there but in New York City for a TV show. Still, we were very much impressed by the "business lunch" for Euro 69. Clearly, Chef Mario is not one of those that that are plating their dishes with a tweezer. 

In the evening, we opened a 1997 Lafon Rochet, 4ème Cru Classé, which we have visited many times, at Desche Otto with Louie.

Einer der besten Köche des Landes, aber auch ein schlampiges Talent 

Von Christian Bau 

Veröffentlicht am 16.03.2023

In seinem Frankfurter Restaurant gehen DJs und DFB-Funktionäre ein und aus, sein Wiener Schnitzel ist ein Erlebnis. Mario Lohninger kocht auf höchstem Niveau und ohne Chichi – doch wenn er wollte, könnte er noch viel mehr. 

Neulich war ich mal wieder in Frankfurt am Main, ein Konzertbesuch war der eigentliche Anlass, aber für mich gibt es keinen Besuch in der Stadt, ohne bei Mario Lohninger im „Lohninger“ zu essen. Seine Küche dort ist so, wie ich es mag: qualitativ auf höchstem Niveau und ohne Chichi, Geplänkel oder Geltupfer. Dafür kocht er die besten Kärntner Schlutzkrapfen mit Nussbutterschaum und gerösteten Piemonteser Haselnüssen und das in meinen Augen beste Wiener Schnitzel in Deutschland: aus dem hellen Kalbsrücken wunderbar dünn geklopft und die Panade perfekt souffliert, gefühlt fünf Zentimeter hoch. Dazu gibt es einen lauwarmen Kartoffelsalat und einen cremigen Gurkensalat. Das ist bei einem eigentlich so banalen Gericht ein so unglaubliches, vielschichtiges, sensorisches Erlebnis, dass meine Lebensgefährtin Sarah und ich lange philosophiert haben, ob man dafür nicht eigentlich einen Michelin-Stern verleihen müsste. 

Apropos Wiener Schnitzel  – darf man das eigentlich noch sagen? Diese Gerichte finden sich auf der mit „Heimat“ überschriebenen Karte mit österreichischen Klassikern, dem gegenüber stehen unter „Die Welt“ zusammengefasst seine Lieblingsgerichte, die von seinen vielen Stationen im Ausland geprägt sind. Hier gibt es oft einen ganzen Saint-Pierre für zwei Personen mit Knoblauch und Artischocken aus dem Ofen oder ein Thunfisch-Sashimi mit Edamame-Tofu-Creme und einer nach Chef Matsuhisa benannten Vinaigrette mit Sojasoße, Ingwer und Schalotten. 

Zu seinem Werdegang muss ich etwas ausholen: Nach der Lehre hat er zunächst bei den Obauers in Werfen im Salzburger Land gearbeitet, danach ging er ins „Tantris“. Von hier aus zog es ihn das erste Mal in die USA zu Wolfgang Puck ins „Spago“ nach L.A., von da zu Guy Savoy nach Paris. Ab 1999 kochte er für David Bouley als Küchenchef in New York im „Danube“, das damals als das beste Restaurant der Stadt galt. 2004 eröffnete er mit dem DJ Sven Väth im „Coccoon Club“ das „Silk“, Deutschlands erstes besterntes Liegerestaurant, und wurde 2011 Koch des Jahres im „Gault Millau“. 

Parallel dazu eröffnete er mit seinen Eltern gemeinsam das „Lohninger“ als ganz bodenständiges Gasthaus. Diese gaben dafür ihre Gaststätte in Leogang bei Zell am See auf und zogen nach Frankfurt. Seit letztem Jahr sind sie im verdienten Ruhestand. Das „Lohninger“ hat sich nach dem Ende des „Silk“ zu Marios Hauptwirkungsstätte entwickelt und ist ein Hotspot geworden, in dem man immer Gastronomen und Sterneköche aus ganz Europa, DFB-Präsidenten, Trainer und DJs trifft. 

Mario ist in meinen Augen einer der besten Köche dieses Landes, aber auch ein schlampiges Talent. Das sage ich, weil ich an seiner Kochkunst erkennen kann, zu wie viel mehr er eigentlich in der Lage wäre. Und ich sage ihm das übrigens auch jedes Mal ins Gesicht. Der Mann hat eine unglaubliche Gabe und Geschmackssicherheit in die Wiege gelegt bekommen. Er ist wie Franck Ribéry: ein genialer Straßenfußballer, den man aber coachen muss, damit er weiß, in welchem System er spielt. Könnte Stoff für ein Hollywood-Drama liefern. Mario könnte eigentlich alles kochen. Seine fundierte Laufbahn, die erlernten, aber auch geschmacklichen Fähigkeiten hätten ihn eigentlich in die höchsten Höhen der Sterneküche getragen. Er will es aber nicht, weil er sich nicht den heute gängigen Anforderungen des „fine dining“ mit seinen gezupften Kräutern und Pinzetten-Ikebana anpassen wollte. Er steckt jetzt sein ganzes Können lieber in ein perfekt geschmortes Ochsenbackengulasch mit Buchweizenspätzle oder seine hausgemachten Chitarra-Spaghetti, die er mal klassisch mit Ofentomaten und altem Parmesan oder mit konfiertem Eigelb und Kaviar serviert. Ganz einfach, weil er in dieser Küche aufgeht. 

Christian Bau kocht im „Victor’s Fine Dining“ in Perl-Nennig, das mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet ist.

Michelin

Geschmackvoll hat man in diesem Restaurant am Frankfurter Mainufer klassisches Altbau-Flair samt schönen hohen Stuckdecken und Fischgrätparkett mit moderner Geradlinigkeit verbunden. In der Küche treffen die österreichischen Wurzeln der Familie Lohninger auf internationale Einflüsse, "Die Heimat" trifft auf "Die Welt". Die Gerichte überzeugen mit Produktqualität, Finesse und intensiven Aromen, auf Chichi verzichtet die Küchenmannschaft um Patron Mario Lohninger bewusst, vielmehr steht der Geschmack ganz im Mittelpunkt. Gut kommen auch österreichische Klassiker wie Wiener Schnitzel an. Umsorgt werden Sie sehr freundlich und aufmerksam, das Serviceteam ist alles andere als steif, sondern angenehm locker. 

Frankfurter Rundschau

Mario Lohninger hastet über den Markt von Brown’s Town auf Jamaika. „Wo kriege ich nur dieses Holz her?“, fragt sich der Koch auf der Suche nach den passenden Grillutensilien für Jerk Pork. Im portugiesischen Torres Vedras grübelt der Österreicher, was wohl die richtigen Zutaten für den berühmten Bohnenkuchen Pastéis de Feijao sein könnten. Die Ausflüge in die Karibik und in die Estremadura verdankt Lohninger der Vox-Kochshow Kitchen Impossible. In dem Fernsehformat treten Star-Köche gegen Tim Mälzer an und müssen lokale Spezialitäten ohne Rezept möglichst originalgetreu zubereiten.

Kochen in fremden Ländern ist Lohninger gewohnt. Der 44-Jährige aus dem Salzburger Land hat in Paris, Palo Alto, Los Angeles und in New York gewirkt, an letztgenannter Station war er gar fünf Jahre lang Küchenchef im angesagten Restaurant Danube. „Ich war 85 Prozent der DNA des Danube, aber ich musste schon in einer Umzäunung bleiben“, erinnert sich Lohninger. Also war für ihn klar, dass er sich selbstständig machen würde. Der Plan war ein eigenes Restaurant in San Francisco; seine Eltern, Gasthofbesitzer im Pinzgau, hatten schon die Bereitschaft signalisiert, die Koffer zu packen, um ihren Sohn dabei zu unterstützen.

Sven Väth lockt nach Frankfurt 

Doch dann lernte Lohninger im Danube einen gewissen Sven Fäth kennen, der versuchte, ihn für ein Projekt in Frankfurt zu begeistern. „Könnt ihr das nicht in Berlin oder Barcelona machen?“, fragte Lohninger noch. Aber Väth wollte die Techno-Disco mit angeschlossener, gehobener Gastronomie in seiner Heimatstadt Frankfurt realisieren.

Der Spross aus dem Salzburger Land hat sich dann zunächst mal bei Wikipedia schlau gemacht über die Stadt am Main. „Das war schon überschaubar, wie sich Frankfurt da verkauft hat“, erinnert sich Lohninger und ergänzt: „Kein Ozean, keine Berge, das war mir nicht exotisch genug.“

Von Fechenheim nach Sachsenhausen 

Aber er hat sich dann doch überzeugen lassen von dem Projekt. Statt Lower Manhattan Industriegebiet Fechenheim. Der Erfolg machte Lohninger das Bleiben dann leicht; für sein Restaurant Silk bekam er einen Michelin-Stern. Als das Projekt 2012 aus Kostengründen scheiterte, wäre es ja für den Weltenbummler an der Zeit gewesen, weiterzuziehen. Stattdessen machte er in der Schweizer Straße in Sachsenhausen ein Restaurant auf. Seine Eltern packten die Koffer, um zu helfen. Statt auf die Golden Gate Bridge schauen sie nun auf die Untermainbrücke.

Fast 15 Jahre ist Lohninger nun in Frankfurt, sitzt in seinem „Wohnzimmer-Restaurant“ und sieht ziemlich zufrieden aus. Ans Weiterziehen denkt er gar nicht. Stattdessen lobt er die Stadt ohne Ozean und Berge in den höchsten Tönen. „Ich bin so offen und warm aufgenommen worden, Frankfurt ist eine offene Stadt, war schon immer Multikulti.“ Und zu Sachsenhausen, wo er auch wohnt, sagt er: „Sachsenhausen ist so charmant, wir sind das Brooklyn Frankfurts.“

Weiterziehen sei kein Thema. „Mir ist es hier immer zu gut gegangen, um wegzugehen; mein Ding ist es, hier Flagge zu zeigen.“ Er brauche ja kein neues Restaurant, um sich weiter auszuprobieren. „Wir Köche können jeden Tag was Neues machen.“

Wie zum Beispiel Jerk Pork auf Jamaika. Mit der auf Süßholz zubereiteten Grillspezialität war er schon richtig happy. „Ich hätte es vielleicht schon etwas schärfer machen können“, glaubt Lohninger. Beim Backen des Mandel-Bohnenkuchens ging es der Gault-Millau-Koch des Jahres 2010 dann ziemlich freigeistig an. „Das war ein guter Kuchen, aber er hatte mit dem Original nichts zu tun“, gesteht Lohninger. Dafür kann er sich aber vorstellen, den Kuchen mal im eigenen Restaurant zum Espresso anzubieten.

Arriving


Mittagsmenu









Impressions from Lohninger




Night-cap


schiller-wine: Related Postings 

Upcoming ombiasy Wine Tours by Annette Schiller: 2nd Half of 2024 and Outlook for 2025

Invitation - Fall 2024 by ombiasy WineTours: GERMANY Rhein and Mosel August 28 - September 06; RHÔNE: from Lyon to Avignon - Northern and Southern Rhône Valley October 13 - October 23
 
ombiasy WineTours Invitation: Exquisite Wine Tour to the World's Most Beautiful Wine Regions: August 28 - September 06, 2024: Rhein and Mosel

Summary: Germany "From Berlin to Frankfurt" 2023 (Saale Unstrut, Sachsen, Franken, Württemberg) by ombiasy WineTours

Summary: From Lyon to Paris - Total Immersion in Burgundy and Champagne 2023 by ombiasy WineTours (July 02 - 13, 2023)

Summary: Austria 2023 by ombiasy WineTours - 12 Days: May 28 - June 08, 2023

Visit at Domaine Denis Meunier in Vernou-sur-Brenne, Touraine, with Daniel Meunier - Loire Valley 2024 by ombiasy WineTours

Visit at Domaine des Aubuisières, Bernard Fouquet, in Vouvray, Touraine - Loire Valley 2024 by ombiasy WineTours

Guided Visit of Château Chenonceau, Residence of Diana de Poitier and of Katharina de Medici, Mistress (the Former) and Wife (the Latter) of King Henry II - Loire Valley 2024 by ombiasy WineTours

Christian Schiller`s SCHILLER-WINE Blog on Corking Wines` Top 101 Wine Writers of 2020 List

The 2023 American Wine Society National Conference in St. Louis/ Missouri/ USA: Seen Through Christian Schiller's Camera Lens 

Announcement: 57th American Wine Society National Conference, to be held November 1-3, 2024, in Winston-Salem, North Carolina, with 2 Tastings led by Annette Schiller, ombiasy WineTours: (1) Discovery of the Off-the-Beaten-Path Wine Regions of France + (2) Germany’s Perfect Home for Pinot Grapes

Maison Guigal in Ampuis, Côte Rôtie, Northern Rhône: Cellar Tour, Tasting and Vineyard Tour - Rhône Valley Tour 2022 by ombiasy WineTours: Wine, Culture and History, France

Tour and Tasting at Château Haut-Bailly, Graves, Appellation Pessac-Léognan, Grand Cru Classé, with Cellar Master Jean Christoph - Bordeaux Tour 2022 by ombiasy WineTours, France

2022 Annual Riesling Party at the Schiller Residence in McLean, Virginia, USA 

Massive Tasting of Bordeaux 1982 - the Vintage that made Robert Parker a Star, USA/ France

Kékfrankos - Blaufränkisch - Lemberger: A Grape’s Immigration Story From Central Europe To The US West Coast - Seminar at the 2023 American Wine Society National Conference in St. Louis/ Missouri/ USA led by Annette Schiller

All Sorts of Sparklers: How do the Bubbles get into that Bottle? - Tasting at the American Wine Society (NoVa Chapter) led by Annette Schiller 

The New German Wine Law of 2021 - Tasting at the German Wine Society (Washington DC Chapter), presented by Annette Schiller  

Christian Schiller: Re-elected to the Board of the "Weinfeder", the Association of German Wine Journalists

20 Best Washington DC (USA) Alcohol Blogs + Websites (December 31, 2023): #3 schiller-wine by Christian Schiller 

2024 Annual Meeting of the Weinfreundeskreis Hochheim, a 45 Years Old Wine Brotherhood in the Famous Wine Village Hochheim, Rheingau, Germany, with Annette Schiller, Founding Member, and Christian Schiller

German Wine Society (Capital Chapter) Membership Meeting 2024: Carl Willner Re-elected President and Christian Schiller Re-elected Vice-president, USA/ Germany

Masterclass - The Wines of Germany: Presentation by Annette Schiller at the German Embassy in Washington DC/ Consular Conference March 2024 

The New German Wine Law of 2021 - Shifting from the Sugar Level at Harvest to the Wine's Geographic Origin


No comments:

Post a Comment