Pictures: Paul Fürst, Annette Schiller, Sebastian Fürst and Christian Schiller at Weingut Rudolf Fürst. See: Tasting and Tour with the Pinot Noir Legend Paul Fürst, Weingut Rudolf Fürst in Bürgstadt, Franken – Germany-East Tour by ombiasy WineTours (2015)
Pictures: Winemaker Dinner with Sebastian Fürst, Weingut Fürst, Franken, at Schaumahl, Offenbach/ Frankfurt, 16 Points Gault Millau, Germany
Pictures: Dinner with Sebastian Fürst and Julian Huber. See: Winemaker Dinner with Chef/ King of Spices Ingo Holland
and Sebastian Fürst (Weingut Rudolf Fürst, Franken), Julian Huber
(Weingut Bernhard Huber, Baden) and Jérôme Legras (Champagne
Legras & Haas)
Pictures: Vineyard
Tour, Cellar Tour and Tasting (from Barrel and from Bottle) at
Weingut Rudolf Fürst, Franken, with Sebastian Fürst - Germany-East
Tour 2018 by ombiasy WineTours: Wine, Art, Culture, History - Berlin, Saale-Unstrut, Sachsen, Württemberg, Franken
A few weeks ago, on November 11, 2024, Jürgen Dollase und Stephan Reinhardt released a list of their "Favorites of the Year 2024", with Jürgen Dollase covering the food part and Stephan Reinhardt the wine part.
Food: Favorites of the Year 2024
Weißwein des Jahres/ White Wine of the Year
2018 Wehlener Sonnenuhr Kabinett, Zacharias Bergweiler-Prüm Erben – Dr. Loosen
Unter dem Namen Zacharias Bergweiler-Prüm ehrt Ernst Loosen das Erbe seines Urgroßvaters und einen noch bis in die Fünfzigerjahre gängigen Weinstil. Der 1861 geborene Bergweiler hatte sein Wehlener Weingut während der Hochzeit des deutschen Rieslings zu einiger Bedeutung aufgebaut. Noch immer stehen die von ihm gepflanzten Reben in einer nur 5500 Quadratmeter großen Parzelle der berühmten Wehlener Sonnenuhr, mittlerweile seit rund 130 Jahren. Dieses Erbe nahm Loosen zum Anlass, den Stil seiner Ahnen in die Gegenwart zu überführen. Bewirtschaftet wird das Stück ohne Chemie und ausschließlich per Hand. Vom ersten Jahrgang 2018 werden gerade drei Rieslinge vermarktet: ein Kabinett, eine Auslese und ein trockenes Grosses Gewächs. Dafür wurden die händisch gelesenen Trauben auf einer über hundertjährigen Korbkelter gepresst, über Nacht mazeriert und im frisch restaurierten Gewölbekeller des alten Weinguts in neuen 1000-Liter-Fudern auf der Hefe ausgebaut, 24 Monate lang. Gefüllt wurden die Prädikate mit bedeutend weniger Restzucker und Schwefel als heute üblich. Noch dazu durften sie – wie auch das „GG“ – vier weitere Jahre auf der Flasche reifen. Der Kabinett ist ein hinreißend leichtfüßiger Festtagswein: vielschichtig, mit eleganter, mundfüllender Frucht bei filigraner Struktur und seriöser, feinwürziger Länge.
And now, the famous Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung named the Kabinett their „White wine of the Year“ and we couldn’t be more proud of it. Thank you, Stephan Reinhardt, for your great feedback! 😀🙏🌟
The Zacharias Bergweiler wines from Dr. Loosen can only be acquired via the Place de Bordeaux.
Pictures: Tête-à-tête dinner at Rasika with Ernst Loosen, Washington Post Wine Columnist Dave McIntyre, Rasika Sommelier Paul Ruttiman, Annette Schiller and me. See: Riesling, Pinot Noir and Indian Cuisine: A tête-à-tête Dinner with Winemaker Ernst Loosen, Weingut Dr. Loosen, at Rasika in Washington DC, USA (2013)
Sekterzeuger des Jahres/ Sparkling Wine Producer of the Year
Griesel & Compagnie, Bensheim, Hess. Bergstraße
Als Niko Brandner von der Hochschule weg verpflichtet wurde, ein Sektgut aufzubauen, war nur der Betrieb jünger als er selbst. Das Ehepaar Streit hatte 2013 die Kellergewölbe der Hessischen Staatsweingüter in Bensheim an der Bergstraße erworben; Ziel der Compagnie war es, Sekte zu erzeugen, die einmal zu den besten in Deutschland zählen sollen. Die ersten nach traditionellem Flaschengärverfahren erzeugten Schaumweine kamen 2015 auf den Markt, und seitdem arbeitet sich das Haus Jahr um Jahr weiter nach oben. Mit vier Sekten der „Granite parcellaire“-Linie klopft man bereits an der Himmelspforte an. Es sind dichte und komplexe und doch so frische wie finessenreiche und elegante Pinot-noir- und Pinot-blanc-Sekte von alten, im Granitboden wurzelnden Reben der beiden Auerbacher Lagen Fürstenlager und Höllberg. Drei Weine kommen aus dem Jahrgang 2019, nur der Pinot Noir Fürstenlager stammt aus 2018. Das schäumende Quartett ist von außergewöhnlicher Klasse, auch im Preis. Die limitierte Holzkiste mit allen vieren kostet 345 Euro.
Pictures: Ultra-premium Sekt: Cellar Tour and Tasting at Griesel&Compagnie, Sekthaus Streit, Bensheim, with Winemaker Rachele Crosara - Germany-South and Alsace 2018 Tour by ombiasy WineTours: Baden, Alsace, Pfalz and Rheinhessen
Der Besondere/ Special Wine
2023 Franken Sylvaner Creutz ***, Zehnthof Luckert, Sulzfeld am Main
Die Tragödie des Silvaners heißt Riesling. Während diese Sorte bei Konsumenten en vogue ist und insbesondere von Weiß- und Grauburgunder flankiert wird, gehen die Silvaner-Rebflächen überall dort zurück, wo es die vor 50 Jahren weitverbreitete Sorte überhaupt noch gibt: im Rhein- und Schweizer Rhône-Tal, wo der Silvaner als Johannisberger bekannt ist. In Deutschland halten dem Silvaner vor allem die Franken die Treue, auch deswegen, weil der Riesling steile, warme Flusslagen bevorzugt, mit denen Franken bekanntlich nicht reich gesegnet sind. Andererseits passt der Silvaner bestens zum fränkischen Weinstil, der sich eine betörende Frucht versagt, um seine Verwurzelung mit den Böden der Germanischen Trias zu betonen. Es ist der Familie Luckert in Sulzfeld am Main hoch anzurechnen, dass sie alte Silvaner-Reben vor dem sicheren Bulldozer-Tod retten konnte. Wie sich herausstellen sollte, sind die Reben etwa 150 Jahre alt und ein bunt gemischter, genetisch hochinteressanter Satz von unterschiedlich gefärbten Silvanern. Diesen Schatz überführen die Luckerts in ihren Sylvaner Creutz ***. Der 2023er zeigt ein raffiniertes, zart aromatisches Bouquet von kleinen gelben Früchten, ist am Gaumen elegant und verspielt und offenbart einen einzigartigen Fruchtgeschmack. Er ist bemerkenswert filigran, fast schon wie Riesling.
Aufsteiger des Jahres/ Rising Star of the Year
Weingut Lenhardt, Mehring, Mosel
Erst unlängst hatten wir hier das 6-Hektar-Weingut der Familie Lenhardt in Mehring an der Mosel vorgestellt, das die Geschwister Eva und Christian seit nunmehr sieben Jahren zu neuen Ufern führen. Ging es damals vor allem um die grandiosen Prädikatsweine, so sollen mit dieser Auszeichnung auch die würzigen, nachhaltig strukturierten trockenen Rieslinge des Guts gewürdigt werden, die in den Mehringer Lagen Blattenberg und Zellerberg wachsen. Insbesondere aber ehrt die F.A.S. den Mut der jungen Generation, das Erbe der Eltern und Großeltern fortzuführen: nicht im ewig sonnigen, oft lässigen Flachland Rheinland, sondern in den herausfordernd steilen Lagen des Moseltals, die zusehends verwildern.
Winzer und Rotwein des Jahres/ Winemaker and Red Wine of the Year
Sebastian u. Paul Fürst, Bürgstadt, mit dem 2022 Franken Spätburgunder „Tradition“
Der Gutswein gilt als die Wein gewordene Visitenkarte eines Guts. Wer schon mit seinem Gruß aus dem Keller Appetit auf mehr macht, wird mit den Weinen mit kleinerer geographischer Bezeichnung kaum enttäuschen. Die Individualität der Herkunft wird bei Fürst mit jeder kleineren geographischen Angabe geschmacklich immer deutlicher. Daher ist Fürsts 2022er Hundsrück Pinot Noir der größte deutsche Rotwein des Jahres, aber er kostet auch einen Feiertagspreis. Doch auch der Gutswein „Tradition“ (17,50 Euro bei pinard.de) ist auf bemerkenswert hohem Niveau und repräsentiert den phantastischen Jahrgang wie die Essenz des Weinguts vortrefflich. Niedrige Erträge fahren die Fürsten auch für diesen Wein, nur kommen die Trauben nicht aus den besten Stücken des Weinguts. Sondern großteils aus einem 60 Jahre alten Weingarten unterhalb des Centgrafenbergs sowie von den jüngsten Reben der Grand-Cru-Lagen Centgrafenberg, Hundsrück und Schlossberg, in denen Fürst 2022 Spätburgunder der absoluten Weltklasse erzeugt hat. Der „Tradition“ ist verführerisch in seiner an reife rote und dunkle Beeren erinnernden Frucht, sanft, frisch und saftig am Gaumen, der so seidig wie elegant ausgekleidet wird. Das will man jeden Tag und überhaupt: immer!
Weil alle folgenden Rotweine noch kraftvoller, konzentrierter, würziger und auch feiner und auch die 2022er Chardonnays und 2023er Rieslinge auf höchstem Niveau sind, ist Fürst Winzer des Jahres!
Rudolf Fürst
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